Joe Orton

Joe Orton (John Kingsley Orton), geboren am 1. 1. 1933 in Leicester, England. Mit fünfzehn Jahren verläßt er die Schule, ohne richtig schreiben oder sich ausdrücken zu können. Orton bildet sich autodidaktisch und entwickelt sein Interesse für das Theater. 1950–1953 besucht er die Schauspielschule RADA (Royal Academy of Dramatic Art), wo er Kenneth Halliwell kennenlernt. Orton lebt bald danach mit Halliwell in einer Wohnung in Islington, London, zusammen. Nach seiner Ausbildung arbeitet Orton kurze Zeit in einem Theater in Ipswich; dann kehrt er nach London zurück, um mit Halliwell Romane zu schreiben, die aber nie veröffentlicht werden. Am 15. 5. 1962 werden Orton und Halliwell beschuldigt, 83 Bücher der städtischen Leihbibliothek durch die Entwendung von Bildern beschädigt zu haben. Sie werden mit sechs Monaten Gefängnis bestraft. Am 9. 8. 1967 zerschmettert Halliwell Orton mit einem Hammer den Schädel und begeht Selbstmord mit einer Überdosis Tabletten.

*  1. Januar 1933

†  9. August 1967

von Michael Linstead

Essay

Die ,Swinging Sixties’ in England sind im allgemeinen Bewußtsein eine Zeit der sexuellen Freizügigkeit, der naiven jugendlichen Rebellion, der Rockmusik und Drogenerlebnisse und der ,Flower Power’-Generation. Die Namen, die einem dabei in den Sinn kommen, sind u. a. John Lennon, Mick Jagger, Mary Quant, Timothy Leary, Andy Warhol. Obwohl er in ...